Neues Dienstgebäude für das Hauptzollamt in Stralsund-Dänholm
29.06.2020 • Bundesbau
Auf dem Dänholm in der Hansestadt Stralsund ist unter der Regie des Staatliches Bau- und Liegenschaftsamtes (SBL) Neubrandenburg und im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ein neues Dienstgebäude für das Hauptzollamt Stralsund errichtet worden.
Standort
Das Baugrundstück befindet sich am östlichen Rand der Insel Dänholm in der Rudenstraße 26 und gehört der Bundesrepublik Deutschland, verwaltet durch die BImA.
Die Insel Dänholm liegt im Strelasund zwischen der Hansestadt Stralsund und der Insel Rügen und wird über den Rügendamm öffentlich erschlossen. Die Innenstadt Stralsund ist ca. drei Kilometer entfernt.
Der Dänholm wurde lange Zeit militärisch genutzt, ursprünglich durch die Preußische Marine (1849), die Reichsmarine (1920) und die Volksmarine (1960). Heute sind hier das Hauptzollamt Stralsund, das Technische Hilfswerk, das Marinemuseum und eine Außenstelle des Meeresmuseums angesiedelt.
Dominiert wird die Bebauung neben einer starken Begrünung sowie einem Seglerhafen von im Wesentlichen in den 1930er Jahren aus dunkelrotem Stein errichteten Klinkerbauten.
Auf dem Baugrundstück mit ca. 4.600 m² Grundfläche mussten dafür drei Bauwerke abgebrochen werden. Das Grundstück ist südöstlich eingefasst von einem angrenzenden Waldstreifen mit Uferzone. Die Baumaßnahme liegt teilweise im Bereich des Waldabstandsbereiches von 30 Metern und im Bereich des Küstenschutzstreifens. Die Erschließungsstraße ist städtisches Eigentum.
Die Hansestadt Stralsund erstellte nach 2011 eine städtebauliche Rahmenplanung für den Dänholm, welche auch das Baugrundstück der Baumaßnahme umfasst. Dabei sind die Planungen der Entscheidungsunterlage-Bau des BBL M-V aus dem Jahr 2011 eingeflossen, ein entsprechendes Baufeld fand Berücksichtigung. Künftig soll in der Nähe des Ufers ein Fuß- und Fahrradweg errichtet werden.
Die Insel Dänholm liegt im Strelasund zwischen der Hansestadt Stralsund und der Insel Rügen und wird über den Rügendamm öffentlich erschlossen. Die Innenstadt Stralsund ist ca. drei Kilometer entfernt.
Der Dänholm wurde lange Zeit militärisch genutzt, ursprünglich durch die Preußische Marine (1849), die Reichsmarine (1920) und die Volksmarine (1960). Heute sind hier das Hauptzollamt Stralsund, das Technische Hilfswerk, das Marinemuseum und eine Außenstelle des Meeresmuseums angesiedelt.
Dominiert wird die Bebauung neben einer starken Begrünung sowie einem Seglerhafen von im Wesentlichen in den 1930er Jahren aus dunkelrotem Stein errichteten Klinkerbauten.
Auf dem Baugrundstück mit ca. 4.600 m² Grundfläche mussten dafür drei Bauwerke abgebrochen werden. Das Grundstück ist südöstlich eingefasst von einem angrenzenden Waldstreifen mit Uferzone. Die Baumaßnahme liegt teilweise im Bereich des Waldabstandsbereiches von 30 Metern und im Bereich des Küstenschutzstreifens. Die Erschließungsstraße ist städtisches Eigentum.
Die Hansestadt Stralsund erstellte nach 2011 eine städtebauliche Rahmenplanung für den Dänholm, welche auch das Baugrundstück der Baumaßnahme umfasst. Dabei sind die Planungen der Entscheidungsunterlage-Bau des BBL M-V aus dem Jahr 2011 eingeflossen, ein entsprechendes Baufeld fand Berücksichtigung. Künftig soll in der Nähe des Ufers ein Fuß- und Fahrradweg errichtet werden.
Architektur - Konzeption und Gestaltung
Die auf dem Grundstück vorhandenen drei Bauten sowie der darunter befindliche ca. sechs Meter tiefe Keller wurden dazu vollständig abgebrochen. Begleitend fand für den Abbruch und den Gebäudeteil eine Gefahrstoffsanierung bzw. Entsorgung statt.
Der Neubau ist als kompakter, zweigeschossiger, nicht unterkellerter Baukörper errichtet, welcher im Obergeschoss deutliche Einschnitte und Rücksprünge aufweist. Der Baukörper ist barrierefrei über beide Geschosse mittels Aufzugsanlage erschlossen. Die Geschosse gliedern sich in folgende Funktionen:
Das Material Backstein bindet den klar zeitgemäß gestalteten Baukörper in die durch Bauten der 1930er Jahre geprägten Liegenschaft ein, ohne eine historische Formensprache zu kopieren.
Der innenliegende Hof des Obergeschosses ermöglicht die Belichtung der Büro- und Aufenthaltsbereiche trotz der durch die Nutzungen des Erdgeschosses bedingten großen Gebäudetiefe. Der Innenhof ist extensiv begrünt. Neben der Belichtungsfunktion ist es den Mitarbeitern der digitalen Funkzentrale und des Sachgebietes C hier möglich, ins Freie auf eine Dachterrasse zu gelangen.
Die Struktur des Grundrisses entspricht mit klaren Raumfolgen und der Erschließung den funktionalen Notwendigkeiten der jeweiligen Nutzung. Die funktionalen und sicherheitstechnischen Anforderungen der jeweiligen Einheit bestimmen die realisierte Struktur. Die nüchterne und funktionsbezogene Grundhaltung des Entwurfes setzt sich in der Wahl der Materialien des Innenraumes fort. Auch hier finden sich wenige, einfache und dauerhafte Materialien, welche dem Gebäude durch Reduktion Qualität verleiht.
Der Garagen- bzw. Lagerbereich ist als Kaltbereich ausgeführt, er ergänzt eingeschossig den Hauptbaukörper und verschmilzt mit diesem zu einer baulichen Einheit.
Der Neubau ist als kompakter, zweigeschossiger, nicht unterkellerter Baukörper errichtet, welcher im Obergeschoss deutliche Einschnitte und Rücksprünge aufweist. Der Baukörper ist barrierefrei über beide Geschosse mittels Aufzugsanlage erschlossen. Die Geschosse gliedern sich in folgende Funktionen:
- Erdgeschoss - Dienstsport, zentraler Umkleide- und Duschbereich, der zentrale WC-Bereich und die Raumschießanlage (mit einer 25 m Bahn), Nebengelasse sowie Garagen
- Obergeschoss - Sachgebiet C, der zentrale WC-Bereich und die Digitalfunkzentrale.
Das Material Backstein bindet den klar zeitgemäß gestalteten Baukörper in die durch Bauten der 1930er Jahre geprägten Liegenschaft ein, ohne eine historische Formensprache zu kopieren.
Der innenliegende Hof des Obergeschosses ermöglicht die Belichtung der Büro- und Aufenthaltsbereiche trotz der durch die Nutzungen des Erdgeschosses bedingten großen Gebäudetiefe. Der Innenhof ist extensiv begrünt. Neben der Belichtungsfunktion ist es den Mitarbeitern der digitalen Funkzentrale und des Sachgebietes C hier möglich, ins Freie auf eine Dachterrasse zu gelangen.
Die Struktur des Grundrisses entspricht mit klaren Raumfolgen und der Erschließung den funktionalen Notwendigkeiten der jeweiligen Nutzung. Die funktionalen und sicherheitstechnischen Anforderungen der jeweiligen Einheit bestimmen die realisierte Struktur. Die nüchterne und funktionsbezogene Grundhaltung des Entwurfes setzt sich in der Wahl der Materialien des Innenraumes fort. Auch hier finden sich wenige, einfache und dauerhafte Materialien, welche dem Gebäude durch Reduktion Qualität verleiht.
Der Garagen- bzw. Lagerbereich ist als Kaltbereich ausgeführt, er ergänzt eingeschossig den Hauptbaukörper und verschmilzt mit diesem zu einer baulichen Einheit.
Tragwerk
Das Gebäude ist als Massivbau mit Flachgründungen gebaut. Dabei sind Streifenfundamente sowie Stahlbetonbodenplatten zum Einsatz gekommen. Die aufgehenden Wände sind nach statischem Erfordernis in Stahlbeton bzw. Mauerwerk ausgeführt.
Die tragenden Außenwände sind in Massivbauweise in Stahlbeton in Abhängigkeit von der Ausführungstechnologie vorzugsweise mit Stahlbeton-Fertigteilen erbaut. Die Wand ist gedämmt und verblendet. Die Attikaaufkantung ist ebenfalls als Stahlbetonkonstruktion ausgeführt. Die Geschossdecken, wie auch die Dachdecke sind als Stahlbetonplatten errichtet, im Bereich des Einganges und der Digitalfunkzentrale sind Spannbetonelemente zum Einsatz gekommen, da hier große Spannweiten realisiert wurden. Im Obergeschoss sind wandartige Träger und Unterzüge aus Beton verbaut. Die Decke über der Raumschießanlage ist mehrschalig mit zwei Stahlbetondecken, dazwischen Dämmung und Luftschicht ausgeführt. Die tragende Wandstruktur besteht im Inneren aus Kalksandstein, bei besonderen statischen Erfordernissen aus Bauteilen in Stahlbeton.
Die tragenden Außenwände sind in Massivbauweise in Stahlbeton in Abhängigkeit von der Ausführungstechnologie vorzugsweise mit Stahlbeton-Fertigteilen erbaut. Die Wand ist gedämmt und verblendet. Die Attikaaufkantung ist ebenfalls als Stahlbetonkonstruktion ausgeführt. Die Geschossdecken, wie auch die Dachdecke sind als Stahlbetonplatten errichtet, im Bereich des Einganges und der Digitalfunkzentrale sind Spannbetonelemente zum Einsatz gekommen, da hier große Spannweiten realisiert wurden. Im Obergeschoss sind wandartige Träger und Unterzüge aus Beton verbaut. Die Decke über der Raumschießanlage ist mehrschalig mit zwei Stahlbetondecken, dazwischen Dämmung und Luftschicht ausgeführt. Die tragende Wandstruktur besteht im Inneren aus Kalksandstein, bei besonderen statischen Erfordernissen aus Bauteilen in Stahlbeton.
Wärmeschutz
Der Gebäudekomplex ist als Massivbau mit vorgehängter Klinkerfassade mit hochgedämmtem Kern errichtet. In Dach- und Sohlebene ist eine durchlaufende Dämmebene von ca. 14 bzw. 20 Zentimetern vorgesehen. Die Fenster und Glaselemente sind gedämmt. Die Fenster sind mit integriertem Sonnenschutz ausgeführt. Der geforderte maximale Primärenergiebedarf des Gebäudes wird nach den Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2016 einhalten.
Aspekte der Nachhaltiges Bauen Bund (BNB)
Nachhaltigkeit ist das Leitbild für die Zukunft. Auch im Bauwesen wird das Thema angesichts des Klimawandels, steigender Energiepreise und knapper werdender Ressourcen immer wichtiger. Daher hat die Bundesregierung den Leitfaden Nachhaltiges Bauen verbindlich eingeführt. Beim Nachhaltigen Bauen geht es darum, Gebäude so zu errichten, dass sie wirtschaftlich, ökologisch, gesellschaftlich und städtebaulich gleichermaßen zukunftsfähig sind.
Öffentliche Bauten haben hier eine Vorbildfunktion und müssen einer Vielzahl von Anforderungen gerecht werden: Funktionsgerechtigkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit, Qualität und Gestaltkraft der Architektur, Energieeffizienz und der Einsatz innovativer Baustoffe, Techniken und Verfahren. Das Bewertungssystem BNB - welches hier sinngemäß angewendet wurde - war Planungshilfsmittel und Qualitätssicherung für die Nachhaltigkeitsanforderungen in einem.
Öffentliche Bauten haben hier eine Vorbildfunktion und müssen einer Vielzahl von Anforderungen gerecht werden: Funktionsgerechtigkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit, Qualität und Gestaltkraft der Architektur, Energieeffizienz und der Einsatz innovativer Baustoffe, Techniken und Verfahren. Das Bewertungssystem BNB - welches hier sinngemäß angewendet wurde - war Planungshilfsmittel und Qualitätssicherung für die Nachhaltigkeitsanforderungen in einem.
Schallschutz- und Akustik
Um den erforderlichen Schallschutz zu sichern, wurde die Unterbringung "besonders lauter" Nutzungen (Raumschießanlage) und der Nutzungen mit hohem Ruheanspruch (Digitale Funkzentrale/Büros) in zwei separaten Baukörpern errichtet, jeweils mit eigener Gründung und vollständiger baulicher Trennung. Die Zu- und Abführung der Außenluft bzw. Raumluft zur raumlufttechnischen Anlage erfolgt über erdverlegte Kanäle und Lüftungsbauwerke im Rückraum des Hochbaus - so wird eine schalltechnische Beeinflussung zwischen Raumschießanlage und schutzbedürftigen Nutzungen über die Raumlufttechnik vermieden. Die schutzbedürftigen Räume mussten außerdem mit einer schallschluckenden Wand- bzw. Deckenverkleidung bzw. äquivalenten Schallabsorptionsflächen ausgestattet werden.
Es wurde außerdem ein raumakustisches Gutachten für die Bereiche Schießsportraum der Raumschießanlage und Digitale Funkzentrale erstellt. Die raumakustischen Anforderungen an den Schießsportraum ergeben sich aus den "Planungshinweisen für Raumschießanlagen". Die Decken- und Wandbekleidungen bestehen aus schallabsorbierendem Material, zugelassen für Raumschießanlagen. Zur Vermeidung von Flatterechos in Längsrichtung ist die Wand zum Regieraum mit einer Neigung von 8° ausgeführt.
Die Digitale Funkzentrale ist teilweise mit einer Akustikdecke ausgestattet. Außerdem sind die Wände raumseitig mit schallabsorbierenden Materialien bekleidet.
Es wurde außerdem ein raumakustisches Gutachten für die Bereiche Schießsportraum der Raumschießanlage und Digitale Funkzentrale erstellt. Die raumakustischen Anforderungen an den Schießsportraum ergeben sich aus den "Planungshinweisen für Raumschießanlagen". Die Decken- und Wandbekleidungen bestehen aus schallabsorbierendem Material, zugelassen für Raumschießanlagen. Zur Vermeidung von Flatterechos in Längsrichtung ist die Wand zum Regieraum mit einer Neigung von 8° ausgeführt.
Die Digitale Funkzentrale ist teilweise mit einer Akustikdecke ausgestattet. Außerdem sind die Wände raumseitig mit schallabsorbierenden Materialien bekleidet.
Planungsdaten Neubau Dienstgebäude Stralsund-Dänholm
Bauherr | Bundesrepublik Deutschland, verwaltet durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben |
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Projektleitung | BBL M-V, Geschäftsbereich Neubrandenburg |
Bauleitung | Bastmann + Zavracky BDA Architekten GmbH, Rostock |
Gesamtbaukosten | 13,9 Millionen Euro |
Baubeginn | 03/2017 |
Bauende | 06/2020 |
Nutzfläche | 2.833 m² |
Netto-Grundfläche | 3.813 m² |
Brutto-Grundfläche | 4.573 m² |
Bruttorauminhalt | 24.143 m³ |
Architekt | Bastmann + Zavracky BDA Architekten GmbH, Rostock |
Haustechnik | Ingenieurbüro für Technische Gebäude Ausrüstung Henrik Engelbrecht, Stralsund |
Elektrotechnik | i b e Rolf Oberländer Ing.-Büro für Elektrotechnik, Rostock |
Tragwerksplanung | Ingenieurbüro Schur, Rostock |
Ingenieur-Bauwerke / Verkehrsanlagen | Ingenieurplanung Streubel und Partner, Stralsund |
Außenanlagen | Ingenieurplanung Streubel und Partner, Stralsund |
Stand: 29. Juni 2020